31 Januar 2010

Vernissage

Museum Lizzbeth .... heute für umsonst!

(sämtliche gezeigten Exponate leben mit und vom Großklicken)





Wer nichtmal einen Euro in der Tasche aber trotzdem Lust auf Kunst hat, dem kann natürlich auch geholfen werden. Einfach rausgehen und irgendwas angucken. Gibt's denn ganz was ohne Kunst? Kaum. Aber um's zu erkennen, ist's schon hilfreich, ein bisschen rauszufiltern und einzugrenzen. Und das mach' ich heute eben mal selber. Frei nach dem Motto: "Selbst ist die Künstlerin!"





Wer meine Ausstellung besuchen möchte, der möge ein bisschen Phantasie mitbringen und sich mehrere getrennte Räume vorstellen (ist ja doch im Blog nur eingeschränkt zu simulieren).




Im ersten Raum hängen - von überlebensgroß bis winzig klein - diverse scheinbar reinweiße Schneebilder.





Ich würde versuchen, einen Inuit zu finden, der die Sprache seiner Landsleute beherrscht und mir die vielen verschiedenen Begriffe für "weiß" sagt, erklärt und jeweils einen passenden davon als Bildtitel aussuchen.



Damit jeder erkennt, wie bunt weiß sein kann.



Im Flur zum nächsten Raum dann ein sanfter Übergang mit nicht mehr nur Weißes.




Die Natur schafft Kunstwerke, die spotten jedem Pinsel und Farbtopf. Oder war's doch vielleicht der liebe Gott, ein großer Geist, Jehowa oder Allah - auf jeden Fall wenn denn, dann ist der Typ er ein riesengroßer Künstler.





Hier kann ich mich nicht entscheiden, in welchen Raum das soll. Aber riesengroß auf jeden Fall.




Dieses Exponat füllt eine riesige Front-Museumswand und man läuft - optimalerweise beim Heruntergehen einer Treppe - direkt darauf zu. (Großklicken - wiederhole ich mich etwa? - schadet übrigens bei den Bildern gar nicht. Meistens im Gegenteil ;-)





Künstlerinnenperformance.




* * *




Kaum eine Ausstellung ohne Selbstportraits des Künstlers. Sie sollen auch hier nicht fehlen.




Es wird gewagter und in den naturgegebenen Farbtopf gegriffen. Ein nächster Raum. Blass und blau - vielleicht ein bisschen silber? (natürlich wird hier nur ein Ausschnitt des Gesamtwerkes gezeigt - eine kleine Wanderausstellung sozusagen).





Blau oder Grün? Wie hätten wir's denn gerne?




Ein bisschen Grün muss sein ...




manchmal aber auch ein bisschen mehr.



Zwischenwelten.



Hommage an den letztes Jahr verstorbenen Münchner Künstler Rupprecht Geiger.



Ich habe seine unglaublich roten Werke vor 10 Jahren kennengelernt. War mir damals nicht sicher, ob ich das einfach lustig, verrückt oder genial finden soll. Bin mir immer noch nicht sicher. Fühle mich aber inspiriert, wie das Werk von heute deutlich zeigt. Und was will ich mehr.




Ohne Gelb geht gar nicht. Ausschließlich aus Naturmaterialien ;-) Und jetzt mal ehrlich (und hier spricht nur ein kleines Quäntchen Eigenlob): ästhetischer als die Riesen-Plastik-Kackewürste im Museum Brandhorst ist dieses Hundepisseexponat allemal, oder?!





Erst recht keine zeitgenössische Ausstellung ohne Video- und Ton(selbigen anstellen, gelle)installationen. Gibt's also auch bei mir welche. Bisschen mit'm Trend zu gehen ist noch keine Fähnchenschwenkerei.



Diese - bzw. einige ähnliche - Installationen (der einzelne Läufer müsste ersetzt werden durch eine Aufnahme von Läuferfüßen bei einem Marathonlauf z. B.) stelle man sich nebeneinander vor. In einem sechseckigen Raum mit 5 gleich langen Wänden.



Bzw. 4 Wänden und einer Öffnung, die der Eingang ist. Auf den 4 Wänden laufen die Installationen endlos immer wieder nebeneinander durch - sie schließen aneinander an. Der Raum ist dunkel.




Tja - das war's für heute mit Kunst.




Wie gesagt: war alles für lau. Ganz umsonst. Für den/die gnädigen Betrachter(in/nen) , der bzw. die sich unterhalten gefühlt haben, stelle ich nach Straßenkünstlerart aber eine kleine Kasse auf. Wer ein paar Münzen einwerfen möchte: Nur zu! :-D





Zum Abschluss und dem Ausgang zu hängen ein paar letzte Exponate zum sanften "wieder Runterkommen" aus dem Olymp der hehren Kunst. Einfache Fotos eben. Bisschen Wasser, bisschen Licht.




Ganz ohne Kunst ........................ Oder?




Zurück im banalen Alltag. Mit oder ohne Kunst?

Och, macht doch einfach, wie ihr wollt!

24 Januar 2010

Hasse mal'n Euro?





Natürlich soller für die Kultur sein, der Euro. Weil: in München kostet der Eintritt in die Städtischen Museen Sonntags nur einen Euro. Damit auch Kulturbanausen wie z. B. ich animiert werden, das kulturelle und künstlerische Wissen etwas auf Vordermann zu bringen.

Und weil das mit den sportlichen Aktivitäten bei mir immer noch nicht wieder so ist, wie ich mir das wünschen würde (nix mit kraxeln gehen ;-), meine eigene Fantasie zudem kaum Ideen produziert, verbringe ich ein Wochenende "inspired by Weblogs".

Gestern von Amanda zum Film: "Dolpo Tulku" animiert worden, war es heute Giegi, die mich ins am 18. Mai 2009 eingeweihte Museum Brandhorst gelotst hat.





Die Fassade ist irre bunt und besteht aus massenhaft farbigen, vierkantigen Röhren aus ... ? ... keine Ahnung - hab' was drüber gelesen und wieder vergessen. Ist wohl auch energetisch bedeutsam in Sachen Temperaturregulierung und so ... aber wer da mehr drüber wissen möchte, möge anderswo nachlesen. Sieht jedenfalls imposant aus.





und innen scheint es, als würde das Thema nochmal aufgenommen ....





einige Dinge finde ich wirklich hübsch, anschauenswert, unterhaltsam, gelungen.





unmusikalisch bin ich ja auch noch und frage mich also vergeblich: wie sich das wohl anhören würde?





überall immer mal wieder Andy Warhol - hier mit ein paar Messerchen.




Es gibt allerdings auch Exponate, bei denen ich mich frage, ob nicht die Katze im Sack gekauft wurde ...




... oder bei denen man besser daran täte, die angekokelte Skulptur zum Vorbild zu nehmen und die Augen zuzubinden ;-)



und das da oben ... sieht nicht nur aus wie ein Riesenhaufen Scheiße - das soll es auch darstellen. Immerhin mit Klopapier ... aber nicht dass jemand meint, das wäre irgendwie negativ ... neenee ... Kloaken und Müllkippen, so meint der Künstler, sind erst die richtigen Zeichen von Kultur und Zivilisation. Irgendwie mag er sogar Recht haben. Und dafür isses ja immer gut: einen etwas anderen Blickwinkel einzunehmen *s*




Ganz viele Schiffchen. Darauf scheint Cy Twombly total abzufahren. Ein riesiger Raum voller riesiger Bilder mit Schiffchen und Klecksen .. äh ... kämpfenden Gestalten, Blut und Verderben ... sieht ja jeder, oder?!




Das ganze stellt nämlich die Seeschlacht von Lepanto dar und ich gebe zu, dass ich - so kunstbanausig ich ansonsten sein mag, bei diesen Werken unheimlich gerne ... ein bisschen mitgekleckst hätte :-D





Aber der Twombly macht nicht nur Schiffe. Sondern auch Rosen. Ganz viele Rosen. Wieder einen riiiiieeesigen Raum voll davon.




Auf jeden Fall bunt, das sind sie.




In diesem Raum haben die Exponate keine Titel - bei jedem steht nur: "untitled".





Aber nicht, dass jemand denkt, der Künstler wäre einseitig. Außer Rosen und Schiffen gab's schon auch noch ein paar andere ... ähm ... Inhalte ... ?! Ich habe ehrlich nicht ALLE Exponate fotografiert - es gibt noch ganz viele andere!





Trotzdem zieht's mich dann schnell ins Untergeschoss. Zu den etwas "gegenständlicheren" Künstlern. Ich geb' das zu, dass ich in der Hinsicht etwas konservativ bin und mich den schon gestorbenen zuwende. Irgendwie wirkt Kunst doch erst richtig, wenn der Künstler tot ist, oder?

Die "alten Hüte" - Warhol, Beuys und die etwas altbackenen Konsorten - da weiß frau doch wenigstens, was sie hat, gell!




Warhol mag ich übrigens wirklich total gerne.



Keine Ahnung von Kunst - aber quietschbunt find' ich toll!




Am schönsten war es, den Kindern zuzusehen, wenn sie ein Kunstwerk für sich entdeckten.

Insgesamt bin ich aber eine "durch-Museen-Joggerin". Jedenfalls bei dieser Art von Galerien und Museen. Ich empfinde das als "schnelle Kunst" und käme nie auf die Idee, mich stundenlang auf eine der Bänke zu hocken und es auf mich wirken zu lassen. Da tobe ich immer recht flott und im Eiltempo durch - hier ein *knipps*(Museen, in denen ich nicht fotografieren darf, finde ich blöd - hier darf man zum Glück) und da ein *lach* und weiter die Treppen runtergehoppst ... zum nächsten bunten Feuerwerk.



Und auch die Ausstellungsstücke sind oft bewegt und beweglich.





Und Videoinstallationen gab's auch noch zu Hauf (kein zeitgenössisches Museum, keine Ausstellung ohne Videoinstallationen - soviel weiß sogar ich. Und ich bleibe dort noch am längsten stehen oder sogar mal sitzen, um ein Weilchen den meist relativ skurrilen Szenen und Bildern zuzuschauen). Aber die lassen sich hier kaum präsentieren. Aber wer mag: einfach hingehen und selber gucken. Sonntags für nur'n €.